In einer modernen Arztpraxis ist ein effizientes Abrechnungsmanagement von entscheidender Bedeutung. Es gewährleistet eine korrekte und vollständige Abrechnung der erbrachten ärztlichen Leistungen und trägt somit maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg der Praxis bei. Ein strukturierter Abrechnungsprozess kann zudem Abrechnungs-Fehler vermeiden und Verwaltungsaufwand reduzieren.
Ein gut funktionierendes Abrechnungsmanagement in einer Arztpraxis muss mehrere Anforderungen erfüllen:
Aktuelle Kenntnisse über die gesetzlichen Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Honorarabrechnung ändern sich regelmäßig. Daher ist es wichtig, dass das Praxisteam stets über die aktuellen Vorgaben und Regelungen informiert ist. Dies umfasst beispielsweise aktuelle Kenntnisse der Gebührenordnungen und Abrechnungskataloge (z.B. GOÄ bzw. GOZ) sowie über KV-Honorarbescheide.
Sorgfältige Dokumentation der erbrachten Leistungen
Eine präzise und vollständige Dokumentation der erbrachten ärztlichen Leistungen bildet die Grundlage für eine korrekte Abrechnung. Hierbei sollten alle relevanten Informationen wie Diagnosen, Behandlungsschritte und erbrachte Leistungen sowie die Dauer und die Ergebnisse der Untersuchungen detailliert erfasst werden. Digitale Hilfsmittel können die Dokumentation maßgeblich erleichtern und Fehler und Missverständnisse (etwa durch schwer lesbare Handschrift) vermeiden.
Strukturierter Abrechnungsprozess
Um den Verwaltungsaufwand zu minimieren und um maximale Zuverlässigkeit der Honorarabrechnung zu gewährleisten, sind eine eindeutige Aufgabenverteilung innerhalb des Praxisteams sowie klare Arbeitsanweisungen unverzichtbar. Hilfreich sind zudem regelmäßige Schulungen und Fortbildungen zum Thema Abrechnung sowie der Einsatz geeigneter Software-Tools.
Kontinuierliche Qualitätssicherung
Eine regelmäßige Überprüfung der Abrechnungsprozesse ist essentiell, um Fehlerquellen zu identifizieren und zu beheben. Dazu können interne Kontrollmechanismen wie 4-Augen-Prinzip, Stichprobenprüfungen oder externe Controllingtools (z.B. www.mvz-cockpit.de) genutzt werden.
Qualifizierung und Befähigung
Abrechnungsmanager/innen nehmen eine wichtige Position in der Praxis ein und sind für die Koordination und Überwachung aller abrechnungsrelevanten Prozesse verantwortlich. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen zu den aktuellen Abrechnungsvorschriften von GOÄ und EBM sowie auch zur Anwendung der Abrechnungssoftware sind unerlässlich. Dadurch können Fehler vermieden und die Abrechnungsprozesse optimiert werden.
Stellenprofil einer Abrechnungsmanagerin
Überwachung der Abrechnungsprozesse:
- Der Abrechnungsmanager stellt sicher, dass die erbrachten ärztlichen Leistungen korrekt und zeitnah abgerechnet werden. Dies beinhaltet die Prüfung der Dokumentation, die Überwachung der Fristen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.
Optimierung der Abrechnungsprozesse:
- Die Abrechnungsmanagerin analysiert die bestehenden Abrechnungsprozesse und identifiziert mögliche Schwachstellen oder Engpässe. Durch die Implementierung effizienter Arbeitsabläufe und den Einsatz geeigneter Softwarelösungen kann sie die Effizienz steigern und Fehlerquellen minimieren.
Kommunikation mit Versicherungen und Kostenträgern:
- Abrechnungsmanager/innen sind die Schnittstelle zwischen der Praxis und den Versicherungen und Kostenträgern. Sie kümmern sich um die Kommunikation, die Einreichung von Abrechnungen und die Klärung von Rückfragen oder Abrechnungsstreitigkeiten.
Schulung des Praxisteams:
- Die Abrechnungsmanagerin ist auch für die Schulung des erweiterten Praxisteams zuständig. Sie vermittelt das nötige Wissen über die Abrechnungsbestimmungen, die korrekte Dokumentation und den Umgang mit der Abrechnungssoftware. Durch interne Schulungen wird sichergestellt, dass das Praxisteam auf dem aktuellen Stand bleibt.
Grundsätzlich kann die Rolle des Abrechnungsmanagers je nach Art und Größe der Praxis variieren. In größeren Einrichtungen können die Aufgaben auf mehrere Mitarbeitende aufgeteilt werden, die sich ggf. sogar ausschließlich um die Honorarabrechnung kümmern. In kleinen Praxen kann die Abrechnung ggf. von einer MFA als Zusatzaufgabe übernommen werden. In jedem Fall sind durchdachte Prozesse und eindeutige Zuständigkeiten unerlässlich, um eine korrekte und rechtzeitige Abrechnung der erbrachten Leistungen sicherzustellen und finanzielle Engpässe zu vermeiden.